Neurologie verständlich erklärt

Was erwartet Sie bei Uns?

Was erwartet Sie beim Besuch in der Neurologie am Schlosspark? In der Regel stellen Sie sich selbst oder von anderen ärztlichen Kollegen zugewiesen, zur Abklärung eines neurologischen Beschwerdebildes bei uns vor. Wir versuchen zunächst in einem Anamnesegespräch mit Ihnen herauszufinden wann Ihre Beschwerden begonnen haben und wie sich im weiteren Verlauf entwickelt haben. Auch eine Erhebung Ihrer Vorerkrankungen sowie sozialen, beruflichen und familiären Umstände ist wichtig, um Ihre Gesundheitssituation ganzheitlich zu erfassen. 

Neben dem Anamnesegespräch ist die neurologische Untersuchung eine zentraler Bestandteil, um die Ursache Ihrer Beschwerden herauszufinden. Die neurologische Untersuchung erlaubt uns in den meisten Fällen bereits den Ort der Schädigung zu lokalisieren. 

Anhand des neurologischen Anamnesegesprächs und der klinisch-neurologischen Untersuchung kann in den meisten Fällen bereits eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Um diese Verdachtsdiagnose zu erhärten bzw. zu beweisen werden wir in der Regel weitere Zusatzuntersuchungen für Sie in die Wege leiten. Diese Zusatzuntersuchungen habe mehrere Zwecke: 1. Befunde zu erhalten, welche die Verdachtsdiagnose unterstützen bzw. beweisen. 2. Andere Erkrankungen, die evtl. ähnliche Beschwerden hervorrufen können, auszuschliessen. 3. Das Ausmass der Schädigung bzw. das Schädigungsmuster einer Erkrankung festzustellen, um so einen für Sie individuell abgestimmten Therapieplan zu erstellen. 4. Den Verlauf einer neurologischen Erkrankung exakter abzuschätzen und so besser beurteilen zu können, ob Sie auf Ihre aktuelle Therapie optimal ansprechen. 

Wenn wir mit Hilfe des Anamnesegesprächs, der neurologischen Untersuchung und den Zusatzuntersuchungen die passende Diagnose für Ihre neurologischen Beschwerden stellen konnten, erklären wir Ihnen die erhobenen Befunde und besprechen gemeinsam die Behandlungsoptionen. Im Falle einer chronischen neurologischen Erkrankung sind regelmässige Verlaufskontrollen und Zusatzuntersuchungen sinnvoll und notwendig, sowohl um den Erkrankungsverlauf möglichst exakt zu beurteilen als auch um das Ansprechen auf eine allfällige Therapie und deren Nebenwirkungen zu überwachen.

Die klinische Neurophysiologie beschäftigt sich mit der elektrischen Signalweiterleitung in Muskel- und Nervenzellen. Im Unterschied zu rein bildgebenden Verfahren können mit Hilfe der neurophysiologischen Diagnostik Funktionsstörungen von Nerven- und Muskelzellen nachgewiesen werden.


Neurographie (Nervenleitgeschwindigkeit, NLG)

Bei der neurographischen Untersuchung (Nervenleitgeschwindigkeit, NLG) können die Nervenleitgeschwindigkeiten der peripheren Nerven an Armen und Beinen bestimmt werden. So kann festgestellt werden, ob periphere Nerven generalisiert oder umschrieben geschädigt sind. An Stellen mit anatomischen Engpässen im Nervenverlauf (z.B. Carpaltunnel) kommt es häufig zu einer lokalen Druckschädigung von Nerven. Mit Hilfe der Neurographie kann ein solch umschriebener Nervenschaden genau lokalisiert werden. Ausserdem kann beurteilt werden, wie ausgeprägt der Nervenschaden ist: d.h. ob «nur» die Hüllstrukturen des Nervens (sog. Markscheiden) oder auch die «Leitungskabel» (sog. Axone) betroffen sind. 

Krankheitsbilder, bei denen generalisiert verschiedene Nerven geschädigt sind, nennt man Polyneuropathien. Mit Hilfe der neurographischen Untersuchung kann das Ausmass und das Schädigungsmuster peripherer Nerven gemessen werden. Neurographische Untersuchungen sind demnach wichtiger Bestandteil bei der Diagnostik und Verlaufsbeurteilung von umschriebenen (fokale Neuropathien) und generalisierten (Polyneuropathie) Nervenschädigungen. 

Für die neurographische Untersuchung wird der Nerv durch leichte Stromimpulse an verschiedenen Stellen gereizt. Der Nerv wird dadurch erregt und er erzeugt eine Erregungswelle, die durch eine Elektrode von einem Muskel (motorische Nervenanteile) oder von der Haut (sensible Nervenanteile) abgeleitet werden kann. Die Stromimpulse sind ungefährlich, werden zum Teil aber als etwas unangenehm, jedoch i.d.R. nicht als schmerzhaft empfunden.


Elektromyographie (EMG)

Bei der Elektromyographie wird die Muskelaktivität- und Funktion untersucht; sie wird häufig zusammen mit der Nervenleitgeschwindigkeits-Untersuchung durchgeführt. Mit Hilfe einer Nadelelektrode wird die Funktion von Muskelfasern und deren Störungen untersucht. Dabei kann man feststellen, ob ein Muskel durch einen zugehörigen Nerven minderversorgt wird und daher eine Muskelschwäche entstanden ist, oder ob eine Erkrankung des Muskels selbst vorliegt. 

Die Untersuchung erfolg durch Einstechen einer dünnen Nadelelektrode

(0.2 bis 0.5 mm Durchmesser) in den Muskel. Der Einstich ist wenig schmerzhaft und eine örtliche Betäubung ist nicht erforderlich. Die Muskelaktivität wird in Ruhe, bei leichter und kurzzeitig auch stärkerer Muskelanspannung beurteilt. Einzelne Nadelpositionen sowie die Untersuchung bei stärkerer Anspannung können unangenehm sein; in der Regel ist die Untersuchung aber schnell überstanden.

Wichtig ist, dass bei Ihnen die Blutgerinnung in Ordnung ist, damit es nicht zu Einblutungen in den Muskel kommt. Voraussetzung für Ihre Untersuchung ist daher, dass Sie kein Marcoumar oder andere stark blutverdünnende Medikamente einnehmen. Die Einnahme von Aspirin stellt hingegen kein Problem dar.


Elektroenzephalographie (EEG)

Die elektroenzephalographische Untersuchung (Elektroencephalographie, EEG) zeichnet mit Hilfe von Oberflächenelektroden auf der Kopfhaut die Hirnströme vom Gehirn auf. Bei verschiedenen Erkrankungen können diese Hirnstromkurven wichtige diagnostische Informationen liefern. Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert inkl. Vor- und Nachbereitungen etwa eine Stunde. Die auf der Kopfhaut platzierten Elektroden werden durch miteinander verknüpfte Bänder, der sogenannten EEG-Haube, gehalten. Gleichzeitig wird ein EKG abgeleitet. Sie liegen während der Untersuchung möglichst bequem auf einem Liegesessel und sollten sich entspannen, aber nicht einschlafen, es sei denn, es ist eine besondere Schlaf-Ableitung erforderlich. Um Besonderheiten der Hirnströme hervortreten zu lassen, werden sogenannte Provokationsmassnahmen durch Flackerlicht, durch Hyperventilation oder nach Schlafentzug durchgeführt.

In jedem Fall würden Sie uns helfen, wenn sie am Morgen der EEG-Ableitung die Haare gewaschen haben und kein Haarspray oder Gel benutzen, da dies den Elektrodenkontakt mit der Kopfhaut erheblich stören kann.


Sensorisch Evozierte Potentiale (VEP, SEP)

Bei Ihnen sollen „Evozierte Potentiale“ (EP) abgeleitet werden. Im Folgenden werden wir Ihnen den Ablauf dieser Untersuchung und ihren Nutzen vorstellen. Mithilfe der sensorisch evozierten Potentiale werden die Nervenbahnen untersucht, die sensible Reize von den Sinnesorganen, zum Beispiel Auge oder Haut, zum Gehirn leiten.


Visuell evozierte Potentiale (VEP)

Mit dieser Methode wird die Geschwindigkeit und Integrität der Nervenleitung in der Sehbahn untersucht, die von den Augen bis zum Sehzentrum des Gehirns im Hinterhaupt reicht. Der Sehnerv wird dabei stimuliert, indem Sie ein wechselndes Schachbrett-Muster auf einem Monitor betrachten. Das eintreffende Signal aus der Sehbahn wird über dem Sehzentrum durch feine Nadelektroden am Hinterkopf abgeleitet. Es können so Leitungsverzögerungen im Verlauf der Sehbahn festgestellt werden. 

Wichtig bei der Untersuchung ist, dass Sie einen vorgegebenen Punkt in der Mitte des Schachbrettmusters gut fixieren (falls Sie eine Brille tragen, bringen Sie diese bitte unbedingt mit!) und sich bei der Untersuchung möglichst entspannen.

Sensibel evozierte Potentiale (SEP)

Auch die Nervenleitung von den Armen und Beinen zum Gehirn kann untersucht werden. Dazu werden verschiedene Nerven an Armen und Beinen durch leichte, wiederholte Stromimpulse gereizt. Die Stromimpulse sind vollkommen ungefährlich und nicht schmerzhaft, können aber manchmal als etwas unangenehm empfunden werden.

Die sensiblen Bahnen leiten Reize von der Haut, von den Muskeln und den Gelenken über die peripheren Nerven und das Rückenmark zum Gehirn. Entsprechend erfolgt die Ableitung der Signale durch Elektroden über der Wirbelsäule und am Kopf mit Hilfe von feinen Nadelelektroden. So kann festgestellt werden, ob eine Leitungsverzögerung im Verlauf der sensiblen Nervenbahnen peripher oder zentral im Bereich des Rückenmarkes bzw. des Gehirns vorliegt. 

Diese Untersuchung dauert etwa 1 Std. (pro  Extremitäten-Paar) und erfordert eine gute Muskelentspannung. 


Motorisch Evozierte Potentiale (MEP)

Mit Hilfe der motorisch evozierten Potentiale werden die motorischen Nervenbahnen untersucht, die vom Hirn über das Rückenmark, die Nervenwurzeln und die peripheren Nerven zu den Muskeln ziehen. Um die motorischen Bahnen zu reizen und ein Signal zu erhalten, das von verschiedenen Muskeln mit aufgeklebten Elektroden abgeleitet werden kann, wird eine „Magnetstimulation“ eingesetzt, d.h. eine Reizung durch ein sich schnell änderndes Magnetfeld. Dies ermöglicht eine sichere Stimulation der motorischen Hirnrinde durch die Schädeldecke hindurch.

Da es sich um ein starkes Magnetfeld handelt, sind folgende Vorsichtsmassnahmen zu beachten:

• Patienten mit Herzschrittmachern und anderen implantierten und batteriebetriebenen Stimulatoren (z.B. Hirnschrittmacher) sollten nicht untersucht werden, oder nur bei besonderer Indikation, die jeweils zuvor mit dem Arzt besprochen wird.

• Telefon- oder Scheckkarten können durch das Magnetfeld entwertet werden, auch bestimmte Uhren können geschädigt werden, so dass diese Gegenstände abgenommen, bzw. zur Untersuchung nicht mitgebracht werden sollten.

• Patienten mit Epilepsien sollten nur bei besonderer Indikation und nicht ohne medikamentösen Schutz oder während der Phase einer Medikamentenumstellung untersucht werden.

• Patienten mit Granatsplitterverletzungen und einem Zustand nach Hirnoperation mit Einsetzen von Gefässclips aus Metall sollten ebenfalls nicht untersucht werden.

Sie werden vor der Untersuchung nach diesen Risikofaktoren gefragt.

Bei allen medizinisch bekannten Ultraschalluntersuchungen ist keine schädigende Wirkung von Ultraschallwellen auf das Gewebe bekannt. Die Untersuchungen sind nicht schmerzhaft und es wird lediglich ein Gel verwendet, um das Eindringen der Ultraschallwellen zu erleichtern. Neben anatomischen Strukturen und Lage-Verhältnissen können mit Hilfe von bestimmten Ultraschalltechniken u.a. auch Strömungsgeschwindigkeiten von Blutgefässen untersucht werden.


Neurovaskulärer Ultraschall

Bei dieser Untersuchung werden mittels Ultraschall die gehirnversorgenden Gefässe am Hals und Kopf untersucht. Es werden die Gefässwände wie auch der Blutfluss beurteilt. Diese sogenannte neurovaskuläre Ultraschalluntersuchung hat in der Praxis einen hohen Stellenwert in der Vor- und Nachsorge von Durchblutungsstörungen des Gehirns (z.B. Streifung oder Schlaganfall). Aber auch bei bestimmten Formen von Kopfschmerzen (Riesenzellarteriitis) und Schwindel oder bei Verdacht auf Gefäss-Verletzungen (Dissektionen) ist es sinnvoll,  diese Gefässe im Kopf-/Halsbereich mittels Ultraschall zu untersuchen. 

Wenn eine akute Durchblutungsstörung des Gehirns vermutet wird oder vorliegt, kann sich dies in einer plötzlich auftretenden Symptomatik mit Schwäche der Muskulatur des Gesichtes oder der Extremitäten, in einer Gefühlsstörung dieser Regionen, in einer Sehstörung, in Doppelbildern, in einer Sprachstörung oder auch weiteren Symptomen, z.B. akut-einsetzender Schwindel, Bewusstseinsverlust mit Sturz, äussern. Bei akutem Auftreten solcher neurologischer Defizite sollten Sie keinen Moment zögern und die Sanität alarmieren (Telefon 144), um eine möglichst zeitnahe ärztliche Beurteilung und Schnittbildgebung (Computertomographie oder Magnetresonanztomographie) im Spital zu ermöglichen.

Zur Abklärung einer Schlaganfallursache wird dann im weiteren Verlauf mit dem Ultraschall untersucht, ob Verengungen der Gefäße (sog. Stenosen) oder gar Gefässverschlüsse vorliegen. Das Ausmass solcher Gefässveränderungen kann beurteilt und so die optimale Behandlung für Sie gewählt werden. Bei Vorliegen von Gefäss-Risikofaktoren ist es möglich, das Ausmass einer eventuellen Gefässerkrankung (Artherosklerose) festzustellen, um frühzeitig – vor Auftreten schwerwiegender Schlaganfälle – die notwendigen Massnahmen einleiten zu können.

Nerven- und Muskelultraschall

Dank der Verfügbarkeit neuer hochauflösender Ultraschallsonden hat der Nerven- und Muskelultraschall in den letzten Jahren zunehmend Einzug in die neurologische Diagnostik gefunden. Zusammen mit der elektrophysiologischen Diagnostik liefert der Nerven- und Muskelschall wichtige diagnostische Informationen für die Beurteilung von Nervenverletzungen und erlaubt die Darstellung von fokalen Nervenkompressionen und anatomischen Verhältnissen. Darüber ist die Nervenultraschalldiagnostik inzwischen eine wichtige Zusatzdiagnostik bei der Abklärung von Polyneuropathien und hilft bei der  Diagnose und z.T. auch bei der Verlaufsbeurteilung von entzündlichen Neuropathien. 

In der Neurologie am Schlosspark verfügen wir über ein modernes Ultraschallgerät für die Durchführung von neurovaskulären sowie Nerven- und Muskelultraschalluntersuchungen.

Nervenwasserentnahme (Lumbalpunktion) – Liquordiagnostik

Viele Erkrankungen im zentralen Nervensystem (u.a. Hirnhautentzündungen, Entzündungen des Gehirns, Abbauprozesse) gehen mit einer Veränderung des Nervenwassers, nicht aber des Blutes einher. Deshalb sollte bei manchen Krankheitsbildern eine Nervenwasser-Analyse erfolgen. Durch die Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) im Labor ist es möglich, Blut (bzw. deren Abbauprodukte), bakterielle oder virusbedingte Entzündungen des Gehirns oder der Hirnhäute nachzuweisen und zu differenzieren. Ausserdem können sich anhand der Nervenwasser-Untersuchung wichtige Hinweise für chronische Entzündungen des zentralen Nervensystems, vorzeitige Abbauprozesse des Gehirns oder autoimmun-vermittelte Polyneuropathien ergeben. 

Für die Entnahme von Nervenwasser (Liquor) wird mit einer dünnen Nadel meist zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel punktiert (Lumbalpunktion). Da das Rückenmark beim Erwachsenen bereits mehrere Segmente oberhalb endet, «schwimmen» in diesem Bereich die Nerven nur noch im Nervenwasser des Rückenmarkskanals. Aus diesem Grunde ist eine Verletzung des Rückenmarks bei der Lumbalpunktion nicht möglich. Die Lumbalpunktion erfolgt im Sitzen oder Liegen. Wichtig ist, dass dabei die Wirbelsäule maximal gebeugt wird (Katzenbuckel), damit eine Punktion zwischen den Wirbelkörpern möglich ist. Nach erfolgter Hautdesinfektion wird mit einer dünnen Kanüle in der Mittellinie zwischen zwei Wirbeln punktiert. Bei Bedarf kann auch eine lokale Betäubung erfolgen. Manchmal kann im Rahmen der Punktion ein kurzfristiges unangenehmes Gefühl auftreten, falls die Nadel auf Knochen trifft oder eine Nervenwurzel reizt. Da die «schwimmenden» Nervenwurzeln ausweichen können ist eine Nervenschädigung ausgeschlossen.

Für die Untersuchungen von Zellen, Eiweiß und Eiweißbausteinen, Erregern und anderen Liquorbausteinen ist die Entnahme von ca. 10-15 ml Nervenwasser erforderlich. Ausserdem erfolgt bei Ihnen eine Blutentnahme kurz nach Lumbalpunktion; diese ist wichtig, um zu untersuchen, ob ein Krankheitsprozess ausschliesslich im Kompartiment des zentralen Nervensystems oder auch im Blutsystem vorliegt.

In etwa 5-10% der Fälle können nach der Lumbalpunktion sog. post-punktionelle Kopfschmerzen auftreten. Diese sind meist im Nacken und Hinterkopfbereich lokalisiert, verschwinden im Liegen und können allenfalls wenige Tage anhalten. Um post-punktionelle Kopfschmerzen zu vermeiden ist es sinnvoll, nach der Lumbalpunktion ca. 1-2 Stunden zu liegen, damit sich der Stichkanal schneller schließt. Wichtig ist auch, dass am Tag der Lumbalpunktion keine körperliche Aktivität erfolgen sollte; abgesehen vom Gang zur Toilette und dem Einnehmen von Mahlzeiten sollten Sie im Anschluss an die Lumbalpunktion auch zu Hause Bettruhe einhalten. 

Sollten Sie Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung beeinflussen, kann die Untersuchung eventuell nicht sofort erfolgen. Bitte nennen Sie daher dem Arzt Ihre Tabletten bzw. ob bei Ihnen eventuell eine Blutungsneigung vorliegt.

Hier finden Sie den Link zur schriftlichen Einverständniserklärung für die Lumbalpunktion, die Ihr behandelnder Arzt vor der Untersuchung mit Ihnen besprechen wird.

Bei einer solchen Untersuchung werden unter anderem die Aufmerksamkeit, Lang- und Kurzzeitgedächtnis, Lern- und Reaktionsgeschwindigkeiten, die Konzentration und Fähigkeiten des logischen Denkens und Handelns untersucht.


Warum kann eine neuropsychologische Untersuchung notwendig sein?

Erkrankungen des zentralen Nervensystems können die oben genannten neuropsychologischen Funktionen beeinflussen. Das Muster neuropsychologischer Störungen kann wertvolle Hinweise auf eine spezifische Hirnerkrankung geben. Durch eine standardisierte Testung kann das Ausmass einer Störung dieser höheren Hirnfunktionen beurteilt werden und mit Normwerten von gesunden Menschen gleichen Alters verglichen werden. Wiederholte neuropsychologische Untersuchungen ermöglichen eine Aussage über die Veränderung höherer Hirnleistungen im Verlauf einer Erkrankung. 

Gibt es Risiken bei der Durchführung von neuropsychologischen Untersuchungen?

Es gibt keine gesundheitlichen Bedenken bei der Durchführung neuropsychologischer Untersuchungen.  In Einzelfällen sollten aber bestimmte Medikamente für diese Untersuchungen umgestellt oder abgesetzt werden. Einige Patienten berichten, dass die Aufgaben zu schwierig waren. Damit die Tests aussagekräftig sind, wurden sie so konzipiert, dass auch völlig gesunde Menschen an Ihre Grenzen stossen. Wenn Sie das Gefühl haben, die Aufgaben nicht bewältigen zu können, so sprechen Sie dies bei der Untersuchung an. Die überwiegende Anzahl der Untersuchungen können eher spielerisch gelöst werden.

Die neuropsychologische Untersuchung kann einen wertvollen Beitrag leisten, eine Hirnerkrankung zu diagnostizieren, auszuschließen oder deren Verlauf zu beurteilen. Bei manchen neurologischen Erkrankungen sind neuropsychologische Untersuchungen auch notwendig für die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit oder Fahreignung. 

In unserer Praxis Neurologie am Schlosspark verfügen wir über einen separaten Behandlungsraum für die Verabreichung von Infusionen. Einer unserer Schwerpunkte ist die  Diagnostik und Behandlung von neuroimmunologischen (z.B. Multiple Sklerose und CIDP) und neuromuskulären (z.B. Myasthenia gravis) Erkrankungen. Einige Medikamente für die Behandlung dieser Erkrankungen (z.B. Ocrelizumab, Natalizumab, Kortison, Immunglobuline) können ausschliesslich intravenös (d.h. über die Vene) als Infusion verabreicht werden. Unsere ärztlichen und nicht-ärztlichen Mitarbeiter/innen verfügen über eine langjährige Erfahrung und Expertise mit der Verabreichung dieser Infusionstherapien und begleiten sie individuell und professionell im Rahmen dieser Behandlungen.

Die bildgebende neuroradiologische Diagnostik erfolgt zusammen mit unseren externen Kooperationspartnern. Wir melden die notwendige neuroradiologische Zusatzdiagnostik für Sie an und sorgen dafür, dass Sie einen kurzfristigen Termin für die notwendigen Untersuchungen erhalten. Wir gewährleisten ausserdem, dass die Besprechung der erhobenen neuroradiologischen Befunde möglichst zeitnah nach der erfolgten Untersuchung in unserer Praxis erfolgen kann.


Die Magnetresonanztomographie (MRT oder MRI)

Das MRI, oft auch als Kernspintomographie bezeichnet, nutzt starke Magnetfelder (keine Röntgenstrahlen) zur Erzeugung äusserst präziser Schnittbilder von verschiedenen Körperregionen.

Es gibt inzwischen eine Vielzahl von verschiedenen MRI-Untersuchungsverfahren, mit denen man nicht nur die Anatomie des Gehirns sowie krankhafte Veränderungen untersuchen kann, sondern auch dessen Funktion und die Gefässversorgung. Unter bestimmten Umständen erfordert das MRI die intravenöse Gabe eines gut verträglichen Kontrastmittels (Injektion in eine Armvene) zur Erhöhung der diagnostischen Sicherheit oder zur besseren Unterscheidung zwischen verschiedenen möglichen Diagnosen. Dieses Kontrastmittel enthält kein Jod. Die Untersuchungsdauer im MRI beträgt bei Untersuchungen des Kopfes im Durchschnitt ca. 30 Minuten.

Vor der Untersuchung werden Sie von einem Mitarbeiter der Radiologischen Praxen über die Untersuchung informiert. Das MRI kommt bei Patienten mit bestimmten Metallimplantaten wie Herzschrittmachern, Metallclips, Hirnschrittmachern o.ä. nicht oder nur in Ausnahmefällen in Frage. Moderne metallische Gelenkersatzprothesen oder Zahnprothesen stellen dagegen kein Hindernis dar.

Die Untersuchung erfolgt in einem röhrenförmigen Gerät, in dem gelegentlich von einigen Patienten eine Beengung oder gar Platzangst empfunden wird. Wenn Sie in räumlicher Enge zu Beklemmungsgefühlen neigen, sollten Sie uns vorher darauf ansprechen. Vor der Untersuchung kann dann ggf. ein beruhigendes und dämpfendes Medikament eingenommen werden (Achtung anschliessend nicht Autofahren), für manche Fragestellungen besteht auch die Möglichkeit die geplante MRI Untersuchung in einem «offenen» Gerät durchführen zu lassen.


Computertomographie (CT)

Die Computertomographie ist ebenfalls ein Schnittbildverfahren, d.h. Körperabschnitte werden wie bei der MRI Untersuchung schichtweise dargestellt. Die Schnittbilder werden durch die unterschiedliche Absorption von Röntgenstrahlen im menschlichen Körper berechnet. 

Die CT eignet sich besonders zur Knochendarstellung (Schädel und Wirbelsäule) und zur Darstellung von Kalk oder frischen Blutanteilen, aber auch Weichteile, das Gehirn und insbesondere die Hirngefässe können mit der sog. CT-Angiographie sehr exakt beurteilt werden. Darüber hinaus können neben der rein anatomischen Darstellung der Hirngefässe bestimmte Funktionen, z.B. die Hirndurchblutung untersucht werden. Die Untersuchung erfolgt in einem offenen Ringsystem und dauert je nach Fragestellung im Durchschnitt 5-10 Minuten. Unter anderem für die Darstellung von Gefässen bzw. funktionelle Untersuchungen zur Darstellung der Hirndurchblutung ist die Anwendung eines jodhaltigen Röntgenkontrastmittels notwendig, das in eine Armvene gespritzt wird. Sollten bei Ihnen Allergien auf solche jodhaltigen Kontrastmittel bekannt sein oder Nierenfunktionsstörungen bzw. Schilddrüsenfunktionsstörungen vorliegen, teilen Sie uns dies bitte mit.

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